Irland: dass dieses Jahr eine meiner besten Entscheidungen in meinem Leben war

Horse Riding on the beach Irland

Finnja (17) aus Frankfurt

5th Year – Internat – ganzes Schuljahr

Am Tag vor meiner Abreise war ich sehr nervös. Ich hatte das meiste eigentlich gepackt, aber einfach sehr viel Angst irgendetwas vergessen zu haben. Ich kann mich noch erinnern, wie ich wieder und wieder alle meine Packlisten durchgegangen bin. Eine selbstgeschriebene, eine von Now You! und eine von meinem Internat. Im Endeffekt hatte ich alles dabei und habe mir umsonst Sorgen gemacht. Umsonst Sorgen habe ich mir auf jeden Fall viel über alle möglichen Themen gemacht, aber das geht vielen so, wie ich später erfahren habe.

Mir persönlich hat es geholfen, dass ich genau den Plan von dem Abreisetag wusste. Normalerweise fliegen die Schüler/Schülerinnen von Now You! zusammen nach Dublin. Bei mir war es so, dass mein Internat 3 Tage früher begonnen hat, sodass ich nicht zusammen mit der großen Gruppe geflogen bin. Ich bin allein aus Frankfurt geflogen und habe am Dubliner Flughafen dann Deirdre und zwei Mädchen aus Düsseldorf getroffen. Die beiden Mädchen hatte ich schon ein paar Wochen vorher bei einem Treffen von Now You! kennengelernt. Dass ich die beiden Mädchen schon kannte, hatte mich vorher auch beruhigt. Da sie auf die gleiche Schule wie ich gegangen sind, wusste ich, dass es wenigstens zwei bekannte Gesichter in der Schule geben wird, auch wenn sie in einer anderen Stufe als ich waren.

Boarding School - Villiers

Meine Schule/Internat

Am Dubliner Flughafen wurden wir dann von Deirdre in den Bus nach Limerick gesetzt. Es war sehr nett, sich mit zwei Mädchen zu unterhalten, die genauso aufgeregt wie ich waren und auch ähnliche Ängste und Hoffnungen hatten.

In Limerick wurden wir dann an der Busstation von einer Mitarbeiterin von Tara Placement (die irische Organisation vor Ort) abgeholt. Sie war sehr nett und hat mit uns unsere Schuluniformen in der Stadt gekauft. Anschließend hat sie mich ins Internat gefahren und dann die beiden anderen Mädchen zu ihren Gastfamilien.

Im Internat wurde ich dann begrüßt und habe erstmal Abendessen bekommen. Danach habe ich mich unterhalten und habe mein Zimmer bezogen. Die Idee von meinem Internat war es, alle neuen internationalen Schüler/-innen drei Tage vor dem Schulstart schon ins Internat zu holen, damit man sich eingewöhnen und schon früher Kontakte knüpfen konnte. Ich war sehr dankbar dafür, weil es sehr hilfreich war und ich sonst, glaube ich, sehr überfordert gewesen wäre. Diese drei Tage haben wir dann mit Kennlernspielen und Ausflügen verbracht. Es war für mich sehr hilfreich.

Am Abend vor dem ersten Schultag kamen dann alle Internatsschüler/-innen. Plötzlich habe ich mit fünf anderen Mädchen in einem Zimmer gewohnt. Mein Zimmer war generell sehr interessant, weil alle meine Zimmermitbewohnerinnen sehr unterschiedlich waren, sodass wir alle am Anfang etwas Zeit gebraucht hatten, um uns aneinander zu gewöhnen. Aber generell habe ich das ganze Jahr über so viele unterschiedliche, interessante Menschen kennengelernt, was nie zu Hause passiert werde.

Mein erster Schultag war dann eigentlich ganz gut. Ich habe mich ein paarmal verlaufen, aber habe alles eigentlich ganz okay hinbekommen. Dazu muss man auch sagen, dass die meisten Iren einfach auch sehr, sehr freundlich sind. Viele haben mich von sich aus angesprochen und viele haben mir sehr freundlich weitergeholfen. Vorher hatte ich mir auch Sorgen, wegen meines Englischs gemacht. Die hätte ich mir auf jeden Fall auch nicht machen müssen. Englisch war eigentlich während meinem ganzen Aufenthalt eines meiner kleinsten Probleme. Für mich war es sehr positiv, dass ich schon Freunde vom Internat hatte, sodass ich jemanden beim Mittagessen zum Sitzen hatte und so weiter. Zudem hatte mich auch mit den beiden Mädchen von Now You! angefreundet.

Boarding School Dorm, VillersMein Zimmer

Im Unterricht hatte ich keine Probleme mitzukommen, auch wenn ich im Fifth Year war. Nach der Schule gab es verschiedene Angebote von Sport bis zu Häkeln. Da ich sehr gerne Sport mag, habe ich im Laufe der Woche alle Sportarten ausprobiert. Jedem zukünftigen Schüler/Jeder zukünftigen Schülerin empfehle ich auf jeden Fall so viele Aktivitäten wie möglich zu machen. Ich weiß, dass einem das immer wieder gesagt wird, aber man sollte es auch auf jeden Fall machen. In diesem Auslandsaufenthalt sollte man auch Sachen machen, die man noch nie vorher gemacht hatte.

Am Abend hatte ich jeden Tag von 6:45 bis 9:30 Prep. Das war eine Zeit, wo man Hausaufgaben machen sollte. Am Anfang war ich ein wenig schockiert, dass ich jeden Tag 2 Stunden dort sitzen sollte, ohne Handy oder Netflix, aber ich habe mich auch daran schnell gewöhnt. Das Gute war, dass mir so nie langweilig wurde.

In den ersten Wochen hatte ich nämlich immer wieder bemerkt, dass man schnell mal Heimweh bekomm, wenn einem langweilig ist. Vor allem am Wochenende kann dann mal Langeweile aufkommen. Bei mir war es gut, dass ich ja mit meinen Freunden zusammengelebt habe und somit Langeweile vermeiden konnte.

Außerdem habe ich jeden Sonntag einen Ausflug mit dem Internat gemacht. Wir haben sehr verschiedene Ausflüge gemacht. Es war von Klippen besichtigen zu Paintball spielen über am Strand reiten und Surfunterricht alles dabei. Für mich persönlich waren die Wocheneden eigentlich immer Highlights.

Surfing Activity Irland

Surfing Activity

Was mir persönlich vor allem am Anfang weitergeholfen hat, war, dass ich immer wusste ich habe viele Ansprechpartner. Ich konnte Deirdre oder meinem Guardian immer schreiben oder sie anrufen. Auch in der Schule hatte ich viele Ansprechpartner. Mit Deirdre hatte ich vor dem Aufenthalt schon viele Gespräche gehabt und sie hatte mich auch ein paarmal in den ersten Monaten angerufen, um zu wissen, wie es so läuft. Es war immer leicht mit ihr zu reden und von meinen Problemen zu erzählen. Mit meinem Guardian hatte ich auch ein super Verhältnis und ich wusste, dass ich immer zu ihr mit meinen Problemen gehen konnte. Sie war auch öfters bei mir in der Schule, um mich zu sehen und mit mir zu reden und um zu schauen, ob alles gut läuft. Wenn ich ein Problem hatte, wurde zugehört und sich so schnell wie möglich gekümmert. Mein Guardian war auch sehr offen und hat mich immer unterstützt, wenn ich zum Beispiel ein Tagesausflug mit Freunden nach Ennis machen oder eine Freundin in Galway besuchen wollte.

Generell kann ich sagen, dass dieses Jahr eine meiner besten Entscheidungen in meinem Leben war. Ich habe hier eine so gute Zeit, was ich nie gedacht hätte. Ich habe so gute Freunde gefunden, kann jetzt so viel besser Englisch und gehe sogar gerne in die Schule.

Dann jetzt noch ein paar Tipps für zukünftige Gastschüler/-innen: Kläre am Anfang ab, ob du bestimmte Noten für deine deutsche Schule brauchst. Wenn nicht, dann mache nicht den Fehler, dich wegen Noten zu stressen. Denk dran, dein Hauptziel ist, Englisch zu lernen und Erfahrungen zu sammeln. Wenn du dich fragst, ob du ins Transition Year oder ins Fifth Year gehen solltest, dann mache dir bewusst, dass du im Transition Year mehr Ausflüge machst, weniger Tests und Prüfungen hast und du sehr viele Fächer ausprobieren kannst. Im Fifth Year ist der Fokus auf den Prüfungen und du hast sehr viel weniger verschiedene Fächer. Außerdem gibt es im Transition Year oft Projekte wie ein Theaterstück oder eine Fashionshow. Im Fifth Year lernst du dafür mehr und erfährst auch mehr über das irische Schulsystem.

Sonst als Tipp würde ich noch sagen, so viele Aktivitäten wie möglich zu machen, mutig sein und auf Leute zu gehen. Sonst ist auch wichtig, über deine Probleme zu sprechen, weil sonst dir keiner helfen kann. Falls du überlegst, ein halbes oder ein ganzes Jahr im Ausland zu verbringen, dann empfehle ich dir auch jeden Fall ein ganzes Jahr, wenn das möglich ist. Meine Erfahrung ist, dass man sich nach einem halben Jahr komplett eingelebt hat und du danach dann die beste Zeit hast.

Abschließend kann ich einfach jedem empfehlen ein Auslandsjahr zu machen. Man wächst über sich hinaus und man traut sich plötzlich viel mehr zu.

Finnja

(April 2023)

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