Irland ist für mich wie ein zweites Zuhause geworden

Christmas swim at Lahinch 2022

Ela (15) – aus Duisburg

5th Year – 5 Monaten

Mein Auslandsaufenthalt in Irland

Ich sitze jetzt hier auf meinem Bett und denke über das letzte halbe Jahr nach. Ich finde es erstaunlich, wie viel ich in den letzten Monaten mitgenommen habe, da ich meiner Meinung nach selbstständiger, verantwortungsbewusster, mutiger und stärker denn je wurde. Ich hätte niemals gedacht, dass es mir gelingt in einem anderen Land zu wohnen ohne meine Familie und am meisten ohne meine Mutter. Ich bin über mich hinausgewachsen und haben mich den Herausforderungen gestellt, wodurch ich neue Erinnerungen sammeln konnte und ich diese nie wieder vergessen werde. Ich meine, wann hat man nochmal die Chance an Weihnachten im Meer schwimmen zu gehen oder das schöne Meer an den Klippen zu beobachten bei Sonnenuntergang. Diese Gelegenheiten werde ich nie wieder haben, weshalb es mir wichtig war jeden Moment, den ich in meinem Auslandsjahr hatte, zu genießen.

Sunset: Cliffs of Moher, Clare.

 

Selbstverständlich hatte ich einige Probleme, wie zum Beispiel, dass ich Unsicherheiten über mein Englisch hatte oder mit meinen Gastgeschwistern nicht von Anfang an klar kam. Nichtsdestotrotz hat es mich nur noch stärker gemacht und ich konnte aus Fehlern lernen und über mich hinaus wachsen.

Vor Abreise: Vor meinem Auslandsaufenthalt war ich sehr aufgeregt. Ich hatte Angst davor meine Freunde zu verlieren während ich in Irland bin oder dass ich sehr viel Schulsoff verpassen könnte und dadurch weniger Erfolg in der Schule haben werde. Trotzdem hatte ich eine Person bei mir, die mir mit meinen Ängsten geholfen hat und mir zugetraut hat, dass ich es schaffe ein Auslandsaufenthalt zu machen. Meine Mutter ist meine größte Unterstützung, da sie mir immer Mut macht und mir hilft. Es fing damit an, dass ich sehr viel Interesse hatte Irland näher kennenzulernen und die irische Kultur zu leben, weshalb ich meine Mutter fragte, ob es möglich wäre. Meine Mutter hat mich jede Sekunde mit meinem Traum unterstützt und wir fingen an eine Organisation zu finden, um mein Auslandsaufenthalt zu organisieren. Ich hatte Deirdre bei einer Messeveranstaltung kennengelernt und wusste sofort, dass Now You! die richtige Organisation für mich ist. Durch Now You! konnte ich mich sehr gut auf mein Auslandsjahr vorbereiten, da wir vorher ein Treffen hatten und wir somit Leute kennenlernen konnten, die im Moment in der selben Situation sind wie man selbst.

Dieser Tag hatte mir unglaublich viel Spaß gemacht und ich freute mich mit den Mädchen gemeinsam etwas zu erleben in Irland. Des Weiteren hatten wir vor Irland ein Now You! Handbuch bekommen, wodurch man sich ein bisschen vorbeireiten konnte. In diesem Handbuch stand alles, was man wissen brauchte für ein Gastschüler vor seinem Auslandsaufenthalt. Dort war eine Packliste drin, die mir sehr geholfen hat für mein Auslandsjahr zu packen. Ich meine, ich bin ein halbes Jahr in einem anderen Land und ich muss all das nötigste in ein Koffer packen!! Wie soll das bitte gehen? Aber durch die Packliste konnte ich etwas ausatmen und ich habe ziemlich viel Platz gespart im Koffer.

Abreise von Deutschland: Die Verabschiedung von meinen Eltern war sehr schwer, denn es war das erste mal für mich, dass ich über eine lange Zeit von meiner Familie getrennt bin. Nichtdestotrotz kann ich die zukünftigen Gastschüler beruhigen! Die ersten Tage können selbstverständlich einsam sein, aber nach ein paar Wochen gewöhnt man sich an das Leben in Irland. Am einfachsten wird es, wenn man neue Freunde gefunden hat. Ich habe so viele Freunde gefunden und ich bin jeden Tag dankbar für all die Erinnerungen die ich mit meinen spanischen, italienischen, deutschen, aber auch irischen Freunde sammeln konnte.

Durch meine irische Freundin Siána bin ich sogar ein Teil des Youth Clubs in Ennis geworden. Jeden Freitag Nachmittag nach der Schule haben wir uns mit unseren Freunden getroffen im Youth Club und hatten die verschiedensten Sachen gemacht. Einmal hatten wir ein Trip nach Dublin, ein Thanksgiving Dinner, ein Kinobesuch oder wir waren Schlittschuhlaufen in Limerick. Es hat mir unglaublich Spaß dort gemacht und ich habe viele tolle Menschen kennengelernt, die ebenfalls aus verschiedenen Ländern kommen, wie zum Beispiel Camden oder Oliver. Camden kommt aus Kanada und Oliver aus Amerika, jedoch wohnen sie jetzt mit der Familie in Irland.

Als Tipp gebe ich jedem Austauschschüler, dass ihr bereit sein solltet neue Menschen kennenzulernen, denn die Personen, die ihr in eurem Auslandsaufenthalt kennenlernt, machen euren Auslandsaufenthalt zu einem besseren. Vertraut mir! Durch die ganzen Erinnerungen und Momente, die ich mit meinen Freunden hatte, werde ich niemals vergessen.

Freunde in Irland kann man am besten in der Schule kennenlernen. Die Schule in Irland ist schon anders als in Deutschland. Es ist nicht schlechter, sondern es ist einfach ungewohnt. Beispielsweise trägt man eine Schuluniform, man hat weniger Schulfächer, mehr Tests und Exams regelmäßig, neue Themen, neue Klassen, usw. Ich war auf einer Mädchenschule mit ca.200 Schülerinnen, was sehr ungewohnt für mich war, da ich in Deutschland auf einer gemischten Schule mit ca. 1500 Schülern bin. Es war ein Riesen Unterschied für mich, aber man hat sich nach einer Zeit gewöhnt. Was mir oft aufgefallen ist, war, dass die irischen Schüler meist nicht auf die Austauschschüler zu gehen aus den verschiedensten Gründen. Davon sollte man sich trotzdem nicht einschüchtern lassen, sondern einfach den Mut haben und eine Konversation mit ihnen anfangen. Man kann sowas fragen, was deren Hobbies und Interessen sind und eventuell findet man gemeinsame Interessen. Dies kann zum Beispiel dazu führen, dass ihr euch in Zukunft trifft, weil ihr gemeinsame Interessen entdeckt habt. Auf jeden Fall sollte man keine Scheu haben die anderen anzusprechen.

Class mates at school in Ireland

5th Year in der Schule: Ich würde den Austauschschülern im Fifth Year auch raten, sich nicht so viel Druck zu machen wegen den Exams und Tests. Ich weiß, dass das eine große Herausforderung sein kann, da alles auf Englisch ist und man nicht alles versteht, aber nach einer gewissen Zeit gewöhnt man sich sogar daran und nach einigen Monaten hatte ich sogar kein Problem mehr frei im Unterricht über Shakespeare zu sprechen! Das ist alles Gewöhnungssache. Man braucht einfach nur Zeit und die sollte man sich auch nehmen, aber man sollte trotzdem nach einer gewissen Zeit versuchen aus Fehlern zu lernen und neues auszuprobieren.

Gastfamilie: Nun möchte ich über das letzte Thema schreiben und das wäre Gastfamilie. Meine Gastfamilie hat mich sehr herzlich aufgenommen am Anfang. Es war alles ein bisschen ungewohnt, weil ich so viele Gastgeschwister hatte. Ich hatte zwei Gastschwestern und zwei Gastbrüder und drei Hunde im Haus. Das war eine sehr große Umstellung für mich, da ich in Deutschland nur einen Bruder habe. Am Anfang muss ich ehrlich gestehen, war alles sehr schwer für mich im Haus. Meine Gastfamilie hatte ihre eigenen familiären Probleme, weshalb wir nicht so viel unternehmen konnten zu Beginn und ich ziemlich unsicher war und nicht wusste, was ich machen sollte. Außerdem hatte ich mich überhaupt nicht gut mit meinem spanischen Gastbruder verstanden, was das Zusammenleben auch nicht erleichtert hat. Ich brauchte echt 3-4 Wochen, um mich an die Familie zu gewöhnen und ich hatte echt viele Probleme. Nichtsdestotrotz habe ich mit nach einem Monat gut an meine Gastfamilie gewöhnt und wir hatten rückblickend schon eine schöne Zeit gemeinsam. Wir haben Weihnachten und Silvester miteinander gefeiert und mein irischer Gastbruder ist mir sehr ans Herz gewachsen. Er war sozusagen mein bester Freund während meines Auslandsjahres und ich konnte mit ihm Spaß haben, lachen, weinen und auch mal sauer sein haha. Ich war auf jeden Fall froh dass ich meinen irischen Gastbruder hatte und nach einer gewissen Zeit habe ich mich sogar mit meinem spanischen Gastbruder angefreundet und wir haben jeden Abend Schach miteinander gespielt, wobei ich nie zugegeben habe, dass er ein echt guter Gegner war haha.

Wenn ich nochmal über meine Zeit nachdenke hier in Irland, dann muss ich ehrlich gestehen, dass es für mich schwieriger ist Irland zu verlassen anstatt Deutschland, denn ich weiß, dass es soweit ist, dass ich meine Schule, meine Lehrer, meine Freunde, meine Gastfamilie, die Menschen hier und den wunderschönen Ort verlassen muss. Irland ist für mich wie ein zweites Zuhause geworden und mein Traum ist es sogar nach meinem Abitur an der University of Galway Psychology zu studieren. Es war eines meiner besten Erlebnisse in Irland die University of Galway, University of Limerick und Trinity College zu besuchen und dort an verschiedenen Vorlesungen teilzunehmen. Nach den Tag der offenen Türen habe ich mich in die University of Galway verliebt und das Fach Psychology hat mein Interesse geweckt.

Durch das Auslandsjahr habe ich neue Ziele und Träume bekommen, neue Freunde kennengelernt , mein Englisch verbessert, neue Erfahrungen sammeln können und ich bin selbstbewusster und stärker geworden.

Ich möchte mich bei allen bedanken, die mein Auslandsaufenthalt zu einem besseren gemacht haben und ich möchte mich ganz besonders bei Deirdre bedanken. Ich hatte die beste Zeit meines gesamten Lebens und ich bereue es auf keinen Fall, dass ich mich für ein Auslandsjahr entschieden habe und freue mich, dass ich eventuell zukünftigen Austauschschülern helfen kann.

Mein letzter Tipp für zukünftige Gastschüler: Habt Spaß, genießt die Zeit, lasst euch auf neue Sachen ein und sammelt ganz viele neue Erfahrungen! Diese Zeit wird für euch ein Abenteuer! Ihr solltet keine Angst haben neue Menschen kennenzulernen. Wie schön die Iren sagen: ,,Es gibt keine Fremden, sondern nur Freunde, denen wir noch nicht begegnet sind“ (typisch irischer Spruch)

Ela

(Januar 2023)

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